Kulturfabrik

HS21 ETH Zürich, Studio Corinna Menn, Gruppenarbeit
Am Fusse des Gonzen steht die Eisenerzaufbereitungsanlage Malerva. Die prägnante Silhouette prägt neben dem Schloss Sargans die urbane Landschaft am Gonzen. Die anonyme Industriearchitektur soll neu verhandelt werden. Unser Eingriff baut am Bestand weiter und nutzt die vorhandenen Raum- und Strukturressourcen. In den folgenden Jahren rechnet die Region mit einem verstärkten Wachstum, deren Wirken vor allem im Areal rund um die Eisenerzaufbereitungsanlage geprägt sein wird. In den Räumlichkeiten soll eine «Kulturfabrik» entstehen, die die verstummten Räume mit neuer Dynamik füllt. Bereits im historischen Kontext der Römer galt Sargans als Standort der Zusammenkunft zwischen den zwei Achsen, die von hier gemeinsam nach Rom führten. Es wird ein ergänzendes Angebot zu den bestehenden Kulturräumlichkeiten, namentlich dem Verrucano und der Markthalle, geschaffen. Durch die einzigartige Architektur werden alternative Räume für Kunst- und Kulturschaffende erstellt. Das Herz der Anlage bildet die Theaterräumlichkeiten für ein Experimentaltheater. Diese liegen wie eine Maschine in der bestehenden Struktur drin. Die räumlichen Erlebnisse der bestehenden Anlage werden dabei neu interpretiert und weitergedacht. Ergänzt werden diese Räume durch ein Angebot an günstigen Wohnateliers in den oberen Geschossen. Sowie Vereins- und Werkstatträumen in den zwischenliegenden Raumvolumen. Malerva wird zu einem Treffpunkt im wachsenden Ortsteil. Die bestehende Stahltragstruktur wird ertüchtigt und durch neue Ausfachungen mit einer zusätzlichen Steifigkeit versehen. Dabei wird das bestehende Material Backstein durch Vorspannung zu einer Scheibe das gleichzeitig gefilterte Licht in die dahinterliegenden Räume wirft. Tragstruktur und die neuen Räume stehen in einer symbiotischen Wechselbeziehung. Sekundäre Strukturen werden durch die Wiederverwendung von bestehenden Materialien wie den Gitterböden erstellt und durch leichte Holzeinbauten ergänzt. Räume mit erhöhten thermischen Anforderungen werden gruppiert und heizen gemeinsam die umliegenden Räume auf ein Minimum auf.